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Tag 1 in Addis Ababa

Addis Ababa (ich weiß gar nicht genau, wieso wir Abeba sagen) heißt übersetzt "Neue Blume". Die gar nicht mehr so neue Stadt wächst und wächst und hat inoffiziell viel mehr Einwohner als man so liest. Manche sagen 5 Millionen, andere tippen sogar auf bis zu 7 Millionen. Voll ist es hier für europäische Verhältnisse allemal und da muß man sich erstmal dran gewöhnen. Gerade im Straßenverkehr wird das sehr deutlich. Übrigens wunderte ich mich heute früh zuallererst über Fußgänger, die über Absperrungen klettern, um die Stadtautobahn auf dem kürzesten Weg zu überqueren. Darüber regt sich hier niemand wirklich auf, es wird nur ordentlich gehupt.
Die Armut ist auch überall spürbar. Man kommt einfach bei Äpfeln und Birnen raus, wenn man versuchen würde, die Verhältnisse irgendwie mit dem zu vergleichen, was wir so gewohnt sind.
Trotzdem sind aber alle hilfsbereit, freundlich und hier quatschen die Leute auf der Straße einfach miteinander, ob man sich nun kennt oder nicht. 
Morgen wird es erstmal ruhiger (vermute ich), denn es geht gleich morgens raus aus Addis und nach Bahir Dah weiter nördlich. Aber ich komme ja wieder....
Der Blick auf die Hauptstadt vom Hausberg Entoto aus.
Hier kommt alles von allen Seiten und wie genau das trotzdem funktioniert ist mir ein kleines Rätsel.
Wer von uns würde noch mit geschätzten 70 Jahren dieses Holzbündel für ca. 3€ Lohn 500 Höhenmeter den Berg runtertragen?